Entwicklung eines Simulationstools für die Prognose und Beeinflussung der dynamischen Wechselwirkungsprozesse beim Zerspanen
Beschreibung
Die Herstellung von Produkten mit Hilfe von Zerspanprozessen stellt einen
maßgeblichen Teil der modernen Fertigungsindustrie
dar. Systematische Untersuchungen spanender Fertigungsverfahren,
die seit der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchgeführt
wurden, haben über die zunehmende Aufklärung der
Gesetzmäßigkeiten des Zerspanprozesses und deren Wirkung auf die
Umgebung ständig zur Erhöhung der Produktivität
beigetragen. Trotz einer großen Anzahl solcher Untersuchungen,
existiert aber bis heute noch kein allgemein gültiges
Prozessmodel des Zerspanens sowie seiner Wechselwirkungen mit den
Maschinenstrukturen.
Das Ziel der Arbeit ist deshalb die Identifikation und
mathematische Beschreibung der dynamischen und thermischen
Wechselwirkungen zwischen dem Zerspanprozess und der beteiligten
Maschinenstruktur. Am Ende des Projekts soll ein
Simulationswerkzeug für die Prognose und gezielte Beeinflussung
der dynamischen und thermischen
Wechselwirkungen zwischen Zerspanprozess und Maschinenstruktur
beim Zerspanen metallischer Werkstoffe zur Verfügung stehen.
Das zu entwickelnde Simulationswerkzeug setzt sich aus drei
Modulen zusammen: ein Programm zur Simulation des
dreidimensionalen Zerspanprozesses auf Basis der Molekulardynamik
(Diskrete Element Methode) sowie jeweils ein Programm zur
Simulation des dynamischen und thermischen Verhaltens der
mechanischen Struktur von Werkzeugmaschinen. Letztendlich werden
die Module zu einer einheitlichen Simulationsumgebung
gekoppelt. Zur Verfizierung der entwickelten Modelle werden die
Module jeweils experimentell verifiziert. Das Projekt findet in
Zusammenarbeit zwischen dem
Institut für Werkzeugmaschinen IfW
von Prof. Heisel und dem Institut für
Technische und Numerische Mechanik (ITM) statt. Alle experimentellen
Arbeiten werden am Institut für Werkzeugmaschinen
durchgeführt, die Simulationstools werden am ITM entwickelt.