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Rotordynamik elastische Radsätze unter Einbeziehung der Kontaktmechanik, unrunde Räder
Beschreibung
Ziel des im Rahmen des Schwerpunktprogrammes Systemdynamik und Langzeitverhalten von Fahrwerk, Gleis
und Untergrund der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG laufenden
Projektes ist die Untersuchung
des Einflusses rotordynamischer Effekte von Eisenbahnradsätzen und der dynamischen Kopplung von
Gleis und Radsatz auf den an Radlaufflächen auftretenden ungleichförmigen Verschleiß.
Hintergrund dieses Projektes ist das beim Hochgeschwindigkeitszug
ICE häufig zu
bemerkende Brummgeräusch, das im Frequenzbereich um etwa 100 Hz eine deutliche
Komforteinbuße darstellt.
Für die Untersuchung dieser dynamischen Probleme wird ein mechanisches Modell des Radsatzes
einschließlich des Drehgestells und Wagenkastens erstellt. Die Beschreibung erfolgt mit Hilfe
der Methode der Elastischen Mehrkörpersysteme, da diese eine Berücksichtigung
der im betreffenden Frequenzbereich auftretenden Strukturschwingungen des Radsatzes
ermöglicht.
Hierzu wird zunächst der Radsatz mit Hilfe des FEM Programms ANSYS
diskretisiert und anschließend eine Eigenmodeanalyse durchgeführt. Nach der Auswahl der für den
entsprechenden Frequenzbereich relevanten Eigenformen werden die Struktureigenschaften des Radsatzes
durch das Programm FEMBS als
Ansatzfunktionen in Form eines SID-Files zur Verfügung gestellt. Die Beschreibung des
mechanischen Systems als Elastischen Mehrkörpersysteme erfolgt durch den
symbolische Mehrkörperalgorithmus NEWEUL.
Da der Rad-Schiene-Kontakt einen wesentlichen Einfluß hat auf die Dynamik des Radsatzes hat, wird
diesem Kontakt in dem Modell durch ein modulares Rad-Schiene-Kontaktmodul Rechnung getragen.
Dieses berücksichtigt die komplexe Berührgeometrie von Rad und Schiene und
In diesem Beitrag wird ein Halbmodell eines Eisenbahnwagens vorgestellt, das neben d
em zu untersuchenden elastischen Radsatz einen weiteren starren Radsatz sowie ein Drehgestell umfaßt.
Zur Beschreibung der auftretenden mittelfrequenten Strukturschwingungen des Radsatzes wird hier die
Methode der Elastischen Mehrkörpersysteme verwendet. Das mathematische Modell des elastischen Radsatz
es wird unter Verwendung eines modularen Ansatzes mit dem Gleis über ein komplexer Rad-Schiene-Kontak
tmodul verbunden. Anschließend wird dieses, die Kurzzeitdynamik beschreibende Modell zur Untersuchung
der Radsatzdynamik auf dem Gleis hinsichtlich der auftretenden Kräfte bei unterschiedlichen Geschwin
digkeiten und Unwuchten herangezogen. Die Untersuchung der Entwicklung von Unrundheiten erfordert ein
e Erweiterung des Kurzzeitmodells, so daß die Langzeitwirkungen des Verschleißes auf das dynamische S
ystem im Rahmen akzeptabler Simulationszeiten erfaßt werden können. Folglich wird ein Langzeitmodell
vorgestellt, das im wesentlichen auf einer anderen Zeitskala arbeitenden Verschleißrückführung beruht
. Eine vereinfachende Annahme bei der Berechnung des Radverschleißes ist die Proportionalität zwische
n dem Massenabtrag und der im Kontaktpunkt auftretenden Reibleistung.^M^MDie vorgestellten Ergebnisse
zeigen, daß die sich an den Rädern entwickelnden Unrundheiten von Welligkeiten erster, zweiter und d
ritter Ordnung bestimmt werden. Diese Beobachtung stimmt mit den an verschliessenen Rädern des ICEs g
emessenen Unrundheiten überein. Besonders hervorzuheben ist dabei, daß diese Entwicklung von Unrundhe
iten auch ohne eine Anregung durch z.B. Gleislagestörungen oder Unwuchten ausgehend von kreisrunden R
ädern zu beobachten ist. Vielmehr scheint für die Entstehung und Entwicklung der Unrundheiten eine st
ark geschwindigkeitsabhängige Verformung des Radsatzes verantwortlich zu sein, die zu den entsprechen
den Schlüpfen und damit Verschleissvorgängen in der Lauffläche beiträgt.
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